Gestaltung

Samstag, 25. Februar 2006

Taxi Driver


taxidriver

Größer: Hier.

Eine gerade erst wieder gefundene, alte Vektordatei, dessen ursprüngliche Inspiration einer Szene aus ›Taxi Driver‹ war.

Damals von mir erstellt mit Macromedia Freehand 9.

Freitag, 27. Januar 2006

Schriften werden geboren und wachsen.


Die Formen unserer Buchstaben sind nicht Ergebnisse von Überlegungen, Konstruktionen oder Erfindungen, sie sind vielmehr gewachsen. Sie haben sich entwickelt und verändert, durch sich verändernde Schreibwerkzeuge und durch die Schreiber, die sich verändert haben in ihrem veränderten Umfeld; sie wurden ebenso verändert durch den Zweck oder die Art des Schreibens, von der flüchtigen Notiz zum »Schreiben« mit dem Meißel im Stein für die Ewigkeit. Dieser Ursprung und diese Entwicklung bestimmen auch heute die Schriftformen.

Auszug aus der Diplomarbeit ›Schriften erkennen‹ von Monika Thomas, erstmals erschienen im Jahr 1981 und überarbeitet von Sauthoff, Wendt und Willberg.

Kabel_French_Coquette

Wenn Pappa Kabel sich mit Mamma French Script zusammentut, dann kommt irgendwann die Coquette bei raus, zumindest bei Mark Simonson.

Samstag, 21. Januar 2006

Essbare Typografie


RussischBrot1

Beim stöbern in der Linotype Gold Edition, bin ich auf die ›Russisch Brot‹ von Helmut Ness und Markus Remscheid gestoßen. Als ›Eat Text‹, ›Eat Regular‹, ›Eat Mix‹, ›Eat One‹, ›Eat Two‹ und ›Eat Three‹ in nach und nach immer stärker angeknabberten Versionen.

RussischBrot2

Insgesammt eine abgefahrene Geschichte:
– Font wird für Keksbuchstaben entwickelt
– Keksbuchstaben werden berühmt
– Keksbuchstaben werden als Vorlage für Font verwendet

Etwas ähnliches habe ich auch schon hier veranstaltet, nur bin ich nicht der erste der auf so eine Idee kam.

Donnerstag, 17. November 2005

Zwischen IT, Marketing, PR und Personaldienstleistern


Seit gestern läuft, im Sumpf der Großstadt, die diwi-Messe in der Handelskammer Hamburg, zu der ich heute auch eingeladen war. Ich bin trotz meiner Kommunikationsfreudigkeit zwar nicht unbedingt ein Freund von Messen und großen Menschenmassen, aber man muss sich ja auch nicht lange auf so einer Veranstaltung aufhalten.

Alles hat ja bekanntlich seine Vor- und Nachteile, so musste ich mit Schrecken feststellen das eine Direktmarketingagentur bei der ich schon ein mal vorstellig war, doch glatt zur ASV-Gruppe gehört. ›Damn!‹, da hatte ich wohl mal sehr nachlässig recherchiert. Zum Glück war an deren Stand ganz gut was los und ich bin um einen Kontakt gerade noch mal herum gekommen, obwohl das im Nachhinein betrachtet gar nicht mal so schlimm gewesen wäre. Immerhin hätte ich dann meine Zweifel an der Seriosität zur Sprache bringen können (und dabei sogar lustiger Weise aus eigener Erfahrung berichten können). Wäre dann doch sicher ein Spaß geworden.

Angenehm war allerdings entgegen meiner anfänglichen Befürchtungen, dass die Messe nicht ganz so überlaufen war wie ich dachte, und somit war es möglich, in Ruhe auch ein paar kurze und angenehme Gespräche mit Ausstellern zu führen und ein zwei Kontakte zu knüpfen.

diwi Broschur

Nach gut zwei Stunden bin ich dann auch wieder, mit Messebroschüre, Gratiszeitung und Prospekten unter dem Arm, in Richtung Heimat gezogen, da mich das anschließende Rahmenprogramm (Kongress) nicht wirklich sonderlich interessierte. Die phrasenschreierische Vorschau in der Messebroschüre schreckte dann doch irgendwie zu sehr ab.

Somit wird es heute dann doch noch ein ruhiger Abend, wenn ich wieder aus der Kluft gestiegen bin.

Montag, 14. November 2005

Uniformiertheit


Ich zähle mich selbst ja nicht gerade zu den typischen Krawattenwillis. Trage gerne mal Schlips und Kragen, vor allem dann wenn ich wie heute bei einem seriösem Personaldienstleister vorstellig werde. In diesem Fall auch noch ein Familienunternehmen, wie ich im Laufe des Tages erfuhr, also genau richtig. Doch auch im normalem Look meiner Generation fühle ich mich wohl, und laufe in der Regel nicht unbedingt so herausgeputzt herum wie heute.

Krawatte

Das einzige was mich generell aber stört ist Uniformiertheit. So gesehen kann ein Punker mit Lederjacke und Antifa, Mötörhead, und sonstigen Aufnähern, der an der Ecke einen nach Geld fragt, für mich genauso uniformiert sein wie der Büttel, der ein paar Meter weiter die Tickets an Falschparker verteilt. In jeder – ich nenne es mal – ›Szene‹ aller Generationen findet man so etwas. Es soll dem Betrachter die Zugehörigkeit zeigen. Nun ja von mir aus. Aber ehrlich gesagt fühle ich dann bei mir nur ein leichtes, inneres Gähnen aufkommen.

Bei Schlips und Kragen ist das wiederum so eine Sache. Generell ist das auch eine Art von Uniformiertheit, hat aber in der westlichen Kultur auch noch einen besonderen Hintergrund, wie wir alle wissen. Es gehört nun mal zum guten Ton sich zu gewissen Gelegenheiten, oder im Job zurecht zu machen. Gestalter haben da meiner Meinung nach noch so ein wenig Narrenfreiheit, aber auch dort gehört es dazu, zumindest beim seriösem Kundenkontakt nicht unbedingt im Schlabber-Look zu erscheinen. Zumal man ja auch immer noch in der Wahl der Krawatte (wenn man denn eine Trägt) ein gewisse individuelle Freiheit hat. Somit gesehen haben Anzüge in meinen Augen einen absoluten Sonderstatus.

Manche selbsternannten ›Experten‹ warnen allerdings eher davor nicht all zu seriös aufzutreten. Man würde es einem Menschen ansehen, wenn er nicht immer in diesen Klamotten herumläuft. Ich halte das eher für totalen Quatsch. Natürlich muss man sich in seinen Sachen wohl fühlen, aber wenn man das sowohl im seriösem Look wie auch in der Freizeitkleidung kann, ist es doch völlig in Ordnung sich zu gewissen Gelegenheiten mal so richtig chic zu machen.

Nur die Uniformiertheit mancher Menschen, die geht mir bisweilen dann doch gerne mal auf den Sack.

Montag, 24. Oktober 2005

Bouncy balls for the kids!




So etwas krasses kann es im Endeffekt ja nur auf Zelluloid geben. In diesem Fall für einen Sony-Werbespot. (Achtung, Kommerz!)
Im flickrblog konnte man
im Juli schon Bilder dazu bestaunen.

Der Link zur offiziellen Webseite: Hier. (Mit Fotos, Filmchen, und allerlei Brimborium.)

Samstag, 15. Oktober 2005

»Diese Karte gilt erst ab 18:00 Uhr«


Steht in Kreidelettern auf einer riesigen Tafel über dem Tresen. »Na, ja. Draußen ist das Wetter eh viel angenehmer« denke ich, drehe mich um und begebe mich vor das Café um mir an einem der kleinen Holzklapptische einen Stuhl zu suchen. Es ist friedlich auf dem großen Platz. Die Tische sind nur spärlich besetzt. Ein Pärchen hat seinen aus dem Schatten in die Sonne gerückt. Vor meinen Augen wird gerade wieder der Heißluft- Fessel-Ballon an einer Seilwinde nach oben gefahren.

»Ich stehe immer voll auf der Seite unserer Kunden.« hatte er gesagt. »Da mag manch einer sicher sagen, dieses oder jenes ist schöner oder besser, aber das interessiert unsere Kunden nicht. Unsere Kunden wollen immerhin mit ihren Seiten auch Geld verdienen, das ist es was unsere Kunden hauptsächlich interessiert.« Trotz der harschen Worte blieb er freundlich. Ich nickte nur. Und er fuhr fort: »Bis auf unsere Non-Profit Kunden, die haben wir natürlich auch. Weiß nicht ob Sie sich das auf unserer Webseite mal angeschaut haben.« Natürlich, hatte ich.

Ich bestelle den Salat mit Forellenfilet, der Kellner, etwa in meinem Alter, stutzt als hätte er solch eine Bestellung nicht von mir erwartet. »Und eine große Cola.« füge ich hinzu. Das entspricht sicher eher seinen Erwartungen unserer Generation. Er wiederholt meine Bestellung beim notieren und verschwindet flugs nach drinnen. Rechts von mir prangen die Worte »Internationale Kunst« überdimensional in großen Kapital-Lettern an der Halle. Einige Pärchen haben sich, auf einer steinernen Betonmauern darunter, auch ein Fleckchen Sonne gesucht. Der große weiße Ballon schiebt sich gemächlich wieder nach unten und ich lasse vor meinem innerem Auge weiter Revue passieren, was vor etwa einer Stunde geschah.

Die hintere Wand des Raumes war komplett verglast. Hinter der Verglasung zog sich eine riesige stilisierte Weltkarte, mit glänzenden schwarzen Kontinenten entlang. Man konnte glatt meinen dies wäre mal ein Büro einer hanseatischen Reederei gewesen. Einzig irgendwelche Fahnen, Wimpel oder Bilder von Frachtern und Schiffen an den Wänden fehlten. Langsam taute er auf, und wirkte wieder entspannter als noch fünf Minuten vorher. »Viele Kunden kommen zu uns und haben erst ein mal sonst welche Vorstellungen, von dem was realisierbar ist. Denen muss man dann erst mal einiges aus dem Kopf streichen und gleichzeitig aber beratend zur Seite stehen.« Ich bestätige ihn wieder durch ein Nicken. Innerlich notierte ich mit. Solche Widersprüchlichkeiten deuteten mir meist auf einen Choleriker hin. Bisher machte er immer noch einen sympathischen Eindruck.

Ich kehre zurück aus meiner Erinnerung. Das Forellenfilet liegt in einem kleinem Bogen einmal quer über den Salat. Auf der gebackenen Haut glänzen kleine Meersalzkristalle. Es ist noch warm und bildet zusammen mit dem italienischem Dressing des Salats im Mund einen leicht salzigen, angenehmen Geschmack. Schräg gegenüber, am nächstem Tisch, lässt sich eine Familie mit zwei kleinen Töchtern nieder. Die beiden Jungs einer Familie drei Tische weiter, schneiden Grimassen in Richtung der zwei Mädchen. »Langsam ist es ein bisschen voller geworden« denke ich. Aber noch drängeln sich die meisten, in einer kleinen Schlange, in der Ferne, in den Ballon. Dieser war mittlerweile wieder mal unten angekommen, und nachdem er eine Menschenmenge entleert hatte, dazu bereit neue Touris aufzunehmen.

»Nun, wie ich ihnen bereits erzählt habe, hat bei uns, von der technischen Seite her, absolut keiner eine Ahnung. Wir suchen natürlich nicht das absolute Multitalent, aber jemanden der bereit ist unsere Programmierung und Gestaltung der Seiten zu übernehmen. Haben Sie sich unsere Webseite mal genauer angeschaut, ist ihnen da etwas aufgefallen?«
»Ja.« entgegnete ich. »Ich bin zwar nicht unbedingt ein Freund von Frames, habe da eher schon eine modernere Haltung, aber …«
»Nein, in technischer Hinsicht« unterbrach er mich.
»Den Quellcode habe ich mir natürlich auch angeschaut,« fuhr ich fort »und es hat mich ein wenig gewundert, dass keine Meta-Tags vorhanden sind. Aber im Prinzip sind die heut zu Tage auch nicht mehr das entscheidendste …«
»Doch, doch« unterbrach er mich wieder »das Ranking, das ist auch so eine Sache die für uns sehr wichtig ist. Da haben wir in der Vergangenheit auch sehr viel Pech gehabt bei einem der uns die Seite mal gebaut hat.«
»Ja, ich habe mir das mit einem Suchdienst auch gleich mal angesehen« sprach ich weiter. »Wenn man den vollen Namen der Agentur eingibt dann bekommt man die Seite gleich als erstes.«
»Ja, genau.« bestätigte er mich.
»Aber wenn man nach Textpassagen sucht, findet man leider nichts.«
Er nickte, »Ja, unsere Webseite ist jetzt auch schon gut sechs Jahre alt, die wollen wir demnächst dann auch mal erneuern, das steht sozusagen dann auch noch an.« Eigentlich wollte ich ursprünglich mal etwas zu den sinnfreien Frames sagen, beließ es aber dabei.

Ich bestelle abschließend und ausnahmsweise einen Espresso. Heute ist so schönes Herbstwetter, da gönne ich mir mal eine Ausnahme. Mr. ›King-Ding-A-Ling‹ hat sich per SMS abgemeldet, er ist noch etwas ›busy‹. Ich solle mich erst mal allein durchschlagen, er käme dann später zu mir und entschuldigt sich. Ich tippe etwas unverständliches, etwas was wie ein Gegrummel wirken soll, als Antwort in mein alterndes Handy. Er wollte mich eigentlich abholen und war der Grund für den Abstecher vor das Café. Egal, ich genieße weiter das schöne Wetter. Der Kellner huscht noch ein mal an meinen Tisch und fragt ob ich nicht gerade einen Espresso bestellt hätte. Ich bejahe, und er sagt: »OK. Sorry. Bringe ich sofort.« Ich lächle und entgegne: »Macht nichts.« Der Tag ist einfach zu angenehm.

»Was würden Sie denn für einen Vollzeit-Job verlangen?« fragte er. Langsam kamen wir in die heißere Phase. Ich nannte meinen Betrag. »Und was würden sie für einen Teilzeit-Job haben wollen?« fragte er weiter. Wieder nannte ich ihm einen Betrag und fügte hinzu dass dies das mindeste sei. »Nun ja, ich muss dass ja irgendwie prozentual runter rechnen, damit ich eine Vorstellung bekomme.« entschuldigte er sich. »Wir dachten für den Anfang so an fünfzehn bis zwanzig Stunden die Woche.«
»Das ist natürlich sehr wenig.« sagte ich.
Nun nannte er mir einen Betrag zu den zwanzig Stunden. »An so viel dachten wir ungefähr, das kommt natürlich, wenn man das umrechnet in etwa mit ihrem Betrag hin.«
»Ist hart an der Schmerzgrenze.« sagte ich. »Zum leben zu wenig, zum sterben zu viel.« rutschte es mir über die Lippen. Er gab mir recht und entschuldigte sich: »Ja, stimmt natürlich, aber das ist auch nur für die ersten drei Monate so gedacht. Danach ist auch mehr Arbeitszeit drin, dann kann man das steigern. Wir müssen uns da ja auch erst ein mal einarbeiten.« Er brachte noch so einiges an Begründungen hervor: »Die Bank…, die Kunden…, wir können ja nicht von heute auf morgen einhundert Prozent…, wir sind ja leider keine Behörde die von Steuergeldern lebt…, etc.« Ich hörte schon gar nicht mehr hin. Dachte an eine gemütliche Cabriofahrt mit Mr. King-Ding-A-Ling, nachher. Inklusive hübschen Mädels hinterherschauen.

Der Ballon ist jetzt ganz weit oben, die Menschen kaum zu erkennen. Einige winken von unten und von oben. Der Kellner stellt die kleine Tasse vor mich hin. »Der Espresso geht auf mich.« sagt er. Ich bedanke mich höflich und schüttle das Papiertütchen mit Zucker hin und her um es anschließend oben aufzureissen. Gegenüber erkenne ich an dem futuristischem Glasneubau das mindestens genau so futuristisch wirkende Logo eines öffentlich-rechtlichem Fernsehsenders. »Aha!« denke ich, »Für die haben sie den Klotz da also hochgezogen.« Ich schlürfe den Espresso in ein paar kleinen Zügen herunter, dann nippe ich noch ein mal an der Cola. »In Italien würde man mich dafür jetzt sicher ziemlich schräg anschauen.« schießt es mir durch den Kopf, »Das geht gar nicht, höchstens Wasser wäre erlaubt.« Hier scheint sich allerdings niemand daran zu stören. Ich stehe auf und begebe mich zum zahlen nach drinnen.

»Was halten sie davon mal für eine Woche zur Probe vorbeizukommen?« fragte er. Ich sagte nichts. »Natürlich gegen Bezahlung,« entgegnete er, »um sich kennen zu lernen und zu sehen ob man überhaupt miteinander auskommt.« Ich nickte. »So gegen Ende nächster Woche können Sie sich noch mal melden.« sagte er mir. Wir verabschiedeten uns und er wünschte mir ein schönes Wochenende.

Wieder draußen, vor dem Café, blicke ich über den Platz. »Warum bekommt man immer erst mal nur die scheiß Jobs angeboten, die man eben genau nicht will?« frage ich mich. Auf einmal weiß ich wieder warum ich mich während der Ausbildung mehr auf den Bereich Print konzentriert hatte. Ich gehe los und bewege mich in Richtung Bahnhof.

Montag, 10. Oktober 2005

Weblog, gut zu erkennen? Part II


kreuzfont bw eroded

Ich habe jetzt schon mal die Farbe des Fließtextes ein wenig geändert (helleres Grau), damit die Links (Dunkelblau) besser zu erkennen sind.

An Unterstrichungen wage ich mich noch nicht wirklich heran. Eben aus den genannten Gründen.

Trotzdem bin ich nach wie Vor an weiteren Meinungen interessiert!

Freitag, 7. Oktober 2005

Weblog, gut zu erkennen?


kreuzblog im muster-dither

Es ist sinnvoll immer mal wieder das eigene Design des Weblogs zu hinterfragen und selbstkritisch zu betrachten, vor allem dann wenn man mit anderen Webseiten hart ins Gericht geht.

Ehrlich gesagt habe ich auch des öfteren schon mit dem Gedanken gespielt einen anderen Font als die hier vorhandene »Verdana« zu verwenden. Eine nette Serifen-Schrift, z.B. die »Georgia«, eine (junge) Barock Antiqua die im Mengentext für Digitale Medien zwar kühl, aber stabil und gut lesbar ist.

Aber seit dem ich den Font im Header gegen den selbstgebastelten getauscht habe bleibe ich bei der »Verdana« (an der übrigens auch der Macher der »Georgia« mit geschraubt hat), weil das meiner Meinung nach gut harmoniert.

Ein anderes Thema ist die Farbe der »Links« (Anker), welche dezent in Blau, sich gerade so von dem Hintergrund und dem restlichem Fließtext abheben. Um die Erkennbarkeit zu erhöhen habe ich irgendwann auch mal einen »Hover« in hellerem Blau eingebastelt. (»Hover« heißt, das sich etwas am Font der Verlinkung ändert wenn man mit der Maus über den Link fährt, in diesem Fall die Farbe.) Eine zusätzliche Hervorhebung der Links, z.B. mit Unterstreichungen, finde ich unnötig. Zum einen mag ich diese dezente Art, und zum anderem halte ich nicht viel von doppelten Hervorhebungen. Das ist für mich fast so als würde man eine Textstelle erst fett auszeichnen und dann noch zusätzlich kursiv stellen, ein Fauxpas für den man Gefahr läuft sich von einem guten Schriftsetzer einen Satz heiße Ohren zu holen.

Doch genug des theoretischem »Rumgedudels«, worauf ich eigentlich hinaus möchte, ist aus gegebenem Anlass, mal generell anzufragen wie der eine oder andere Leser dieses Weblogs über die Link-Auszeichnungen hier denkt.

Kann man die Links hier gut erkennen? Oder muss man erst mal wie blöde umher suchen bis sich ein »Aha-Effekt« einstellt? Ist es verwirrend, abstoßend oder sonst was? Eure Meinungen sind gefragt!

Samstag, 24. September 2005

Pixelschubser und Rezepte zur Kunst?


3Psyc

Neulich wurde ich mal gefragt, ob ich meinen Berufsstand als »künstlerisch« ansehe. Nun ja, gar nicht mal so leicht zu beantworten. Natürlich gibt es kunstwissenschaftliche Beschreibungsmethoden von dem was man als »künstlerisch« bewertet, diese sind aber nicht unbedingt ein ideales Rezept.

Eines dieser Rezepte zum Beispiel besagt, dass Kunst dann entsteht wenn verschiedene Faktoren zusammentreffen. Wenn kulturelle und geisteswissenschaftliche Leitideen, Werte und Normen, soziale und politische Verhältnisse, die allgemeine Position des Künstlers zu Umwelt und Gesellschaft, seine biografischen und situativen Faktoren, der formale und inhaltliche Aspekt des Werkes, die Art und Begleitumstände der Präsentation, sowie die allgemeine Position des Betrachters eines Werkes und seine persönlichen Leitideen und Normen zusammenspielen.*

(*Absatz enthält Auszüge aus Lehrmaterial zum Kunstunterricht meiner Schulzeit.)

Kurz gesagt könnte man behaupten, dass ein Werk für die Allgemeinheit automatisch zu Kunst wird, wenn es von einem Teil der Allgemeinheit zu einem künstlerischem Werk erhoben wird.

Doch Kunst ist weit aus mehr. Kunst kann auch nach Regeln funktionieren, somit ein weiteres Rezept. Damit sind rein technische Regeln gemeint, z.B. wie mit kleinen, kurzen Strichen zu malen wie es van Gogh mit seinen Sonnenblumen getan hat. Oder nur mit abstrakten, geometrischen Formen zu arbeiten wie es z.B. Piet Mondrian getan hat.

Doch wenn klare Regeln ein Werk zu Kunst werden lassen dann kann doch alles was Regeln unterliegt schon Kunst sein?

Nehmen wir beispielsweise ein Fussballspiel, eine Veranstaltung welche die Massen anzieht und nach klaren Regeln funktioniert: Die Pille ist rund, es gibt zwei Mannschaften mit jeweils elf Spielern und jede Mannschaft besitzt ein Tor und muss versuchen den Ball in das gegnerische Tor zu befördern. In diesem Fall werden sogar beide, bereits beschriebenen Rezepte vereint. Und eine gewisse Ästhetik kann man einem Fussballspiel nicht abstreiten, da wird mir jeder hartgesottene Fussballfan sicher zustimmen. Somit kann man ein Fussballspiel als künstlerische Massenveranstaltung ansehen. Das ist aber nur ein Beispiel, ich selbst bin nicht mal ein Fan dieses Sports und verfolge höchstens mal einige Länderspiele.

Kunst hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, ist teils zu einem Massenmedium geworden, so wie es Walter Benjamin in seinem 1936 erschienenem Werk voraussagte und damit die damals entstehenden Medien zu recht kritisierte.

Die ganzen Rezepte (es gibt noch weitaus mehr) brechen spätestens dann in sich zusammen, wenn die Gesellschaft von reproduzierter Kunst nur so überhäuft wird, durch die Medien, allen voran die Werbung. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und haben uns unserer eigenen Kunst beraubt indem wir nicht mehr sensibel für Empfindungen und Reize werden. Wir laufen Gefahr durch immer mehr Medien- und Werbebeschallung nach und nach abzustumpfen.

Nun, an diesem negativem Prozess ist mein Berufsstand beteiligt. Und da hilft es nichts, wenn ich persönlich eher davon überzeugt bin, dass mein Beruf im Grunde so etwas wie ein Handwerk ist. Denn es gehört meines Erachtens nicht nur Begabung sondern auch eine gehörige Portion handwerkliches Geschick dazu, und ein gut ausgeführtes Handwerk kann bekanntermaßen auch Kunst sein.

Ich lasse diese Frage, gerade wegen all den Kontroversen und dem Diskussionspotential, also erst einmal bewusst offen.

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Heinz (Gast) - 10. Dez, 23:33
Danke …
… aber das Foto wurde zum Glück ja nicht Montag morgens...
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Ich muss sagen, dass...
Ich muss sagen, dass du echt gut Montag morgens aussiehst!...
Sara Lernspiele (Gast) - 25. Nov, 14:57
Danke, Danke!
Ja, war ein echter Glücksschuss. Ich habe blitzschnell...
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