Kompletter Vektorschaden beim Pizzaversand
Selten schaue ich genau hin, wenn ich die Post aus dem Briefkasten fische und sich zwischendrin Werbeprospekte oder Broschüren befinden. Immerhin, die klassische Art des Spam. Meist landet der ganze Kram ungeöffnet oder zerknüllt im Papierkorb. (Mal abgesehen davon, dass an unserer Haustür ein Schild klebt: Keine Werbung! OK ich gebe zu, es sollte mal wieder erneuert werden.) Ab und zu gibt es aber auch kleine Besonderheiten dazwischen, Gestaltung die einen lockt, manchmal im positivem, manchmal aber auch im negativem Sinne. Heute war mal wieder letzteres der Fall.
Einen Pizza-Lieferservice der besonderen Art soll es wohl darstellen. Was mich lockte war beim ersten Hinschauen das ungewöhnliche Logo, beim zweiten Hinschauen allerdings hätte ich mich vermutlich komplett über die Druckmaschine übergeben, wäre ich an der Produktion dieses Gestaltungs-Opus beteiligt gewesen. – Spätestens beim überprüfen der Passermarken. Man benötigt allerdings nicht wirklich einen Fadenzähler um zu erkennen das hier nicht nur an den Vektoren geschlampt wurde.
Da hat wohl irgend ein Gestaltungs-Praktikant nicht wirklich verstanden, wozu Pierre Étienne Bézier uns eines der wichtigsten Gestaltungs-Werkzeuge unserer Zeit geschaffen hat. Seit 1968 ist man in der Lage, Kurven für die Printausgabe so exakt zu beschreiben, dass sie auch wirklich wie Kurven aussehen. Jedes halbwegs professionelle Vektorprogramm sollte Heutzutage in der Lage sein diese Bézierkurven zu beschreiben, zu bearbeiten und auszugeben. Nützt aber alles nix, wenn augenscheinlich, wie in diesem Fall, absoluteVolldeppen Laien am Werk waren. Anders kann ich mir diese krummen Zacken und Ecken an den Info-Balken leider nicht erklären. (Und selbst hier im Internet sehen wir diese Kurven recht häufig, in Form von Flash-Animationen. Mag man sie nun toll finden oder auch nicht, sie basieren auf dem selben Prinzip.)
Generell habe ich auch gar nichts gegen Stock-Images einzuwenden. Sind für kleine Kunden immer auch eine günstige Alternative. Mal abgesehen davon, das es im Food-Bereich aber spätestens dann peinlich wird, wenn der Kunde sein bestelltes Essen erhalten hat, und es so überhaupt nicht aussieht wie im Prospekt abgebildet. Viel schlimmer ist jedoch dass dieSchlampereien eingebauten Fehler der Stock-Image-Schaffenden gleich mit übernommen wurden. In Form von – wie könnte es in diesem Fall anders sein – miesen Vektoren. Bei vielen dieser Bilderwelten-Sammlungen werden oft auch vorgefertigte Vektoren mitgeliefert, die sich allerhöchstens für ein Roh-Layout eignen (und ich vermute auch mal ganz stark, dass sie auch nur dafür geschaffen wurden). So blind und schlampig nachlässig kann man doch nun wirklich nicht sein, und das für die eigene Fotocollage, für den Titel einer einfachen Pizzabroschüre, mit zu übernehmen?!
Über die Farbwahl in dieser Broschüre kann man sicher noch streiten, aber es gibt auch Farbkombinationen die weitaus harmonischer ausfallen, ist zumindest meine bescheidene Meinung. Aber wie bitte schön begründet man denn diesen ekelhaften Stern mit »€ sparen« drin, unten auf dem Titel. Höchstens noch wie in meinem Fall: Ich spare Euros, denn, mein lieber Pizzadienst, euer Essen mag ja noch so lecker sein, aber bei euch werde ich leider nichts bestellen, es sei denn ihr verklagt den Gestalter der euch das eingebrockt hat, oder schickt ihn bei mir vorbei, damit ich ihm die Ohren langziehe. Lasst euch diese Broschüre, beim nächstem mal, zumindest halbwegs professionell anfertigen, dann können wir gerne noch mal darüber reden.
Für diesen Augenkrebs, wünschte ich mir manchmal man führe die Zünfte wieder ein und dann lässt man miese Gestalter auf dem Marktplatz in aller Öffentlichkeit auspeitschen, bespucken, oder ähnliches. OK, ich nehme es zurück, Gewalt war noch nie eine Lösung, außer beim zerreißen von schlecht gemachten Werbebroschüren.
Nachtrag I: Auf der Website des Pizzadienstes befindet sich auch eine Broschüre als PDF. Leider nicht die, die sich in meinem Briefkasten fand, und leider auch so verpixelt, das man die Fehler eh nicht erkennen würde.
Nachtrag II: Habe mal schnell einen Ausschnitt fotografiert und (weiter oben) hier reingestellt.
Einen Pizza-Lieferservice der besonderen Art soll es wohl darstellen. Was mich lockte war beim ersten Hinschauen das ungewöhnliche Logo, beim zweiten Hinschauen allerdings hätte ich mich vermutlich komplett über die Druckmaschine übergeben, wäre ich an der Produktion dieses Gestaltungs-Opus beteiligt gewesen. – Spätestens beim überprüfen der Passermarken. Man benötigt allerdings nicht wirklich einen Fadenzähler um zu erkennen das hier nicht nur an den Vektoren geschlampt wurde.
Da hat wohl irgend ein Gestaltungs-Praktikant nicht wirklich verstanden, wozu Pierre Étienne Bézier uns eines der wichtigsten Gestaltungs-Werkzeuge unserer Zeit geschaffen hat. Seit 1968 ist man in der Lage, Kurven für die Printausgabe so exakt zu beschreiben, dass sie auch wirklich wie Kurven aussehen. Jedes halbwegs professionelle Vektorprogramm sollte Heutzutage in der Lage sein diese Bézierkurven zu beschreiben, zu bearbeiten und auszugeben. Nützt aber alles nix, wenn augenscheinlich, wie in diesem Fall, absolute
Generell habe ich auch gar nichts gegen Stock-Images einzuwenden. Sind für kleine Kunden immer auch eine günstige Alternative. Mal abgesehen davon, das es im Food-Bereich aber spätestens dann peinlich wird, wenn der Kunde sein bestelltes Essen erhalten hat, und es so überhaupt nicht aussieht wie im Prospekt abgebildet. Viel schlimmer ist jedoch dass die
Über die Farbwahl in dieser Broschüre kann man sicher noch streiten, aber es gibt auch Farbkombinationen die weitaus harmonischer ausfallen, ist zumindest meine bescheidene Meinung. Aber wie bitte schön begründet man denn diesen ekelhaften Stern mit »€ sparen« drin, unten auf dem Titel. Höchstens noch wie in meinem Fall: Ich spare Euros, denn, mein lieber Pizzadienst, euer Essen mag ja noch so lecker sein, aber bei euch werde ich leider nichts bestellen, es sei denn ihr verklagt den Gestalter der euch das eingebrockt hat, oder schickt ihn bei mir vorbei, damit ich ihm die Ohren langziehe. Lasst euch diese Broschüre, beim nächstem mal, zumindest halbwegs professionell anfertigen, dann können wir gerne noch mal darüber reden.
Nachtrag I: Auf der Website des Pizzadienstes befindet sich auch eine Broschüre als PDF. Leider nicht die, die sich in meinem Briefkasten fand, und leider auch so verpixelt, das man die Fehler eh nicht erkennen würde.
Nachtrag II: Habe mal schnell einen Ausschnitt fotografiert und (weiter oben) hier reingestellt.
doubl - 18. Okt, 18:39 - eingesponnen in Peinlichkeiten & Satire
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