In letzter Zeit habe ich mal wieder die Digi-Cam ausgepackt und bin ein wenig
durch die Lande gezogen. Passt ja auch, ist Sommer und die Nächte sind meist auch angenehm. Dennoch passieren in diesem Sommer auch noch einige andere Dinge. Dinge die
nicht so ohne weiteres an mir vorbei gehen, Dinge die mich
zum grübeln anregen, Dinge die mich
dazu zwingen nachzudenken und
zu handeln.
Denn eine Argumentation à la ›Sind doch eh alle böse, kann man eh nix machen, egal wo, wie, wann, alle Firmen sind doch irgendwie schlecht, und wir doch generell auch, denn wir gehören zu einer Bevölkerungsschicht auf einem Teil der Erde der schon immer von Unterdrückung und Ausbeutung anderer gelebt hat, also sollten wir nicht mit dem moralischem Finger auf andere …‹ o.ä. gilt für mich nicht.
Definitiv nicht! Wenn in der Vergangenheit nicht Menschen aufgestanden wären und gegen Unrecht protestiert hätten, wenn es nie die Bauernkriege, wenn es nie Studentenaufstände gegeben hätte, wenn es nie Menschen gegeben hätte die die Faust in die Höhe gestreckt, Ketten gesprengt und nach Freiheit verlangt hätten, sondern die Menschen die Hände in die Taschen gesteckt und sich angepasst hätten, wo wären unsere Gesellschaft denn bitte dann?
Holgi Drückt es mit den Worten aus:
Ein „die anderen machen es auch“ ist keine Rechtfertigung für irgendein Verhalten. Ein „wenn ich es nicht mache, macht es jemand anderes“, ist die älteste und billigste Rechtfertigung für jegliches amoralische Handeln.Für mich war dies auch immer mit eine meiner vielen Definitionen für Spießigkeit, für Anpassung. Ich habe generell nichts gegen Anpassung oder Spießigkeit in Form von Konservatismus der begründet und klug sein kann. Aber diese Form der Bequemlichkeit, der Anpassung will ich nicht, sie schmeckt mir eben nicht.
DonAlphonso hat mal, in einem Kommentar bei
Modeste, sehr treffend beschrieben, warum das private politisch ist:
Ich glaube ja fest an die stille politische Dimension des Privaten und Intimen. Dadurch, dass keine Themen und Agenden diktiert werden, verändert sich bereits die Wahrnehmung der Gesellschaft von sich selbst. Das Private also schliesst eine politische Wirkung nicht aus, im Gegenteil, durch die soziale Wirkung und Öffentlichkeit entsteht durchaus eine Wirkung, ohne dass man sie beschwören müsste.(Danke noch mal an Don für die schnelle Hilfe bei der Suche!)
Ich kann also handeln, hier und jetzt in meinem privatem Blog. Denn ich gebe damit ein klares Statement ab, ich handle privat, ich handle politisch.
Irgendwie schmerzt es natürlich auch ein klein wenig, ich mochte flickr eben wegen seiner Möglichkeiten, wegen der einfachen Bedienbarkeit, wegen der netten Community sehr gerne. Trotzdem, ich suche mir jetzt irgend eine neue Möglichkeit meine Bilder unter zu bringen. Ich hoffe zwar insgeheim, dass Yahoo einen Wandel in seiner Firmenpolitik erleben – bezweifle aber zugleich dass es auch wirklich passieren – wird.
Außerdem: Man soll bekanntlich gehen, wenn es am schönsten ist!
Und bisher ist dieser Sommer, gerade was die Motive angeht, eben
sehr schön gewesen.
Ach ja: Ich werde mir auch einen neuen E-Mail Account für dieses Blog zulegen.
doubl - 19. Jun, 01:28 - eingesponnen in
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