Probiotischer Aberglaube
Das Werbegedudel von den tollen neuen probiotischen Joghurtkulturen irgendwelcher Afrika-ausbeutenden Food-Konzerne und ähnlichen Kretins gibt es mittlerweile schon an jeder Ecke. Kein Supermarkt, keine Werbeunterbrechung mehr ohne das auf die angeblich so großartige Wirkung in der Darmflora hingewiesen wird. Und jetzt gibt es das ganze auch schon als Quark, Käse oder Wurst. Hier wird wieder mal die große Kunst der Werbewirtschaft bewiesen: Sprichwörtlich »aus Sch... Geld zu machen«, wie es schon 1999 der Lebensmittelchemiker und Ernährungsspezailist Udo Pollmer im Editorial des EU.L.E.n-Spiegel (4/99) beschrieb.
Wirklich genau wissen was da im Menschlichem Darm so alles los ist, tut die Lebensmittelindustrie geschweige denn die Wissenschaft, bei geschätzten 400 bis 500 angesiedelten unterschiedlichen Keimarten, nämlich nicht unbedingt. Die Vorgänge sind zu komplex und noch zu wenig erforscht. Eine wichtige Erkenntnis gibt es allerdings: Jeder Darm ist anders, und unterhält unterschiedlichste Mikroorganismen die mit ihm in Symbiose leben. Unter anderem sorgen sie auch dafür das unerwünschte Keime bekämpft werden, und zu diesen können auch mal die angeblich so tollen probiotischen Kulturen gehören. Allerdings, sofern sie die Reise von Herstellung, Verpackung, Lagerung und Verkauf bis durch den Magen und seiner Magensäure dann noch überstanden haben.
Das nun Joghurts ganz allgemein gut für die Darmflora sind, weiß jeder der schon mal nach einer Antibiotikabehandlung die Empfehlung vom Arzt erhalten hat möglichst viel Joghurt zu essen um die Darmflora wieder zu normalisieren. Funktionieren tut dies aber eben auch mit normalem Joghurt, ohne einem speziellem Zusatz den die Lebensmittelindustrie erst aus dem menschlichem Darm gewonnen und dann kultiviert hat. Wirklich gesünder macht so ein probiotischer, mit Darmkeimen versetzter Joghurt nicht mehr als ein normaler Joghurt, höchstens aber die Geldsäckel der Lebensmittelindustrie fetter.
Links (EU.L.E.n-Spiegel 4/99):
Probiotika: Griff ins Klo
Probiotika
Millionen Fliegen können nicht irren!
Wirklich genau wissen was da im Menschlichem Darm so alles los ist, tut die Lebensmittelindustrie geschweige denn die Wissenschaft, bei geschätzten 400 bis 500 angesiedelten unterschiedlichen Keimarten, nämlich nicht unbedingt. Die Vorgänge sind zu komplex und noch zu wenig erforscht. Eine wichtige Erkenntnis gibt es allerdings: Jeder Darm ist anders, und unterhält unterschiedlichste Mikroorganismen die mit ihm in Symbiose leben. Unter anderem sorgen sie auch dafür das unerwünschte Keime bekämpft werden, und zu diesen können auch mal die angeblich so tollen probiotischen Kulturen gehören. Allerdings, sofern sie die Reise von Herstellung, Verpackung, Lagerung und Verkauf bis durch den Magen und seiner Magensäure dann noch überstanden haben.
Das nun Joghurts ganz allgemein gut für die Darmflora sind, weiß jeder der schon mal nach einer Antibiotikabehandlung die Empfehlung vom Arzt erhalten hat möglichst viel Joghurt zu essen um die Darmflora wieder zu normalisieren. Funktionieren tut dies aber eben auch mit normalem Joghurt, ohne einem speziellem Zusatz den die Lebensmittelindustrie erst aus dem menschlichem Darm gewonnen und dann kultiviert hat. Wirklich gesünder macht so ein probiotischer, mit Darmkeimen versetzter Joghurt nicht mehr als ein normaler Joghurt, höchstens aber die Geldsäckel der Lebensmittelindustrie fetter.
Links (EU.L.E.n-Spiegel 4/99):
Probiotika: Griff ins Klo
Probiotika
Millionen Fliegen können nicht irren!
doubl - 7. Nov, 23:39 - eingesponnen in Kulinarium
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