Lamm-Eintopf
Alle Zutaten frisch gekauft und zubereitet.
Als ich ein kleiner Bub war, so ca. im Alter von 10 Jahren, fuhr meine Mutter mal mit mir nach Süddeutschland zu Hirten um mit mir dort den Sommerurlaub zu verbringen. Damals gab es fast jeden Tag Lammfleisch, meist als Eintopf mit Kartoffeln und Gemüse. Seit dem bin ich süchtig, und damals machte es mir nicht mal etwas aus Abends das Fleisch zu verdrücken obwohl ich kurz vorher noch mit jungen Lämmern im Stall geknuddelt hatte. (Die sind nämlich, im Gegensatz zu ihren älteren Zeitgenossen, ziemlich zahm.)
Heute auf dem Heimweg musste ich aber erst mal angestrengt überlegen, wo ich unterwegs überhaupt einen Schlachter finde. Der nette türkische Gemüsehändler half mir weiter und empfahl mir den türkischen Schlachter gleich schräg gegenüber seines Geschäftes. Den hatte ich irgendwie übersehen, da ich in den Straßen verzweifelt nach einem Schild mit einem dicken Schwein ausschau gehalten hatte.
Irgendwie abgefahren, dass in einer Großstadt wie Hamburg in manchen Gegenden das traditionelle deutsche Schlachtergewerbe so gut wie ausgestorben ist und es im Grunde nun Immigranten sind die noch gute Qualität zu schätzen wissen. Ein Umstand über den ich trotzdem recht froh bin, denn an sonsten hätte ich mich heute nach einem Schlachter vermutlich totgesucht.
Während andere also an ihren Bifis, Tiefkühlpizzen oder Knorr-Chemiekeulen verrecken, habe ich von meinem wärmenden Lamm-Eintopf sogar morgen noch was.
Das Rezept (ich schrob hier schon mal darüber) ist übrigens ein alt bekanntes von Johann Lafer, bloß variiert, mit Lamm anstatt Geflügel.
Molto bella!
doubl - 30. Jan, 23:09 - eingesponnen in Kulinarium
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